6. September 2016

Einkaufen in China und der Zoll

Diese Informationen wurden von mir nach bestem Wissen zusammengestellt. Ich übernehme keinerlei Garantie auf Korrektheit und Vollständigkeit und natürlich auch keine Haftung.

Was man beim Einkaufen in China unbedingt beachten muss, ist der deutsche Zoll.

Bestellungen/Lieferungen innerhalb der EU sind zollfrei, d.h. es fallen keine weiteren Gebühren an, solange man keine Produkte bestellt, die neben der Mehrwertsteuer nochmal etwa besteuert werden. Waren, die extra besteuert werden, sind z.B. Kaffee (Kaffeesteuer), Zigaretten (Tabaksteuer), Alkohol (Brandwein-/Bier-/Schaumweinsteuer), usw.
Alle anderen Waren, werden bei EU-weiten Lieferungen wie gesagt, nicht mit weiteren Gebühren/Steuern belegt.


Anders sieht es mit Waren aus Nicht-EU-Staaten wie eben China aus. Als erstes fällt grundsätzlich die Einfuhrumsatzsteuer (derzeit 19%) an, die anhand Warenwert + Versandkosten berechnet werden. Für Privat-Personen (also nicht gewerblich) gilt ein Freibetrag von derzeit 22€. Bestellt man also etwas für 23€, würde eine Einfuhrumsatzseuer in Höhe von 4,37€ anfallen. Die Einfuhrumsatzsteuer wird aber erst erhoben, "wenn der zu erhebende Betrag 5,00€ übersteigt". Damit kann man Waren bis zu einem Gesamtwert von 26,31€ (26,31 * 0,19 = 4,9989) bestellen, ohne dass die Einfuhrumsatzsteuer erhoben wird.

Ab einem Warenwert von 150€ kommen dann zusätzlich nochmal Zollabgaben hinzu. Diese werden aber nur auf bestimmte Produktgruppen erhoben. Wieviel Zollabgaben zu entrichten sind, kann man sich im TARIC-Rechner ansehen.

Die meisten meiner Lieferungen sind vom Zoll einfach durchgewunken und von der Post/DHL geliefert worden. Bislang wurde nur eine Hand voll vom Zoll zurückgehalten.

Viele China-Händler besitzen auch ein sog. "EU-Warehouse", d.h. die Händler schicken ihre Waren an einen Logistiker in der EU und übernehmen die Einfuhrgebühren. Bestellt man also einen Artikel aus einem EU-Warenlager, ist es schneller da und man muss sich selbst nicht mit dem Zoll herumschlagen.

Ein Sonderfall ist GearBest. Dieser China-Shop bietet die Versandmethode "Germany Express" an. Bei dieser Methode wird das Paket aus China über Hongkong nach London und von London nach Deutschland (via DHL) geschickt. Alle meine Bestellungen kamen auf diese Weise ohne Zoll/Einfuhrumsatzsteuer an.
Hong Kong war ja mal eine britische Kolonie. Haben die evtl. noch eine Art "Sonderstatus" oder besondere Abkommen mit Großbritannien? Das würde erklären, dass die Chinesen so die Waren zollfrei nach Großbritannien und damit in die EU bekommen. Falls jemand genaueres weiß, bitte in die Kommentare schreiben.

Update:
www.efox-shop.com bietet jetzt offenbar auch "Germany Express" an. Ich habe es bis jetzt noch nicht getestet. Falls jemand Erfahrungen damit gemacht hat, bitte in den Kommentaren posten.

Das CE-Zeichen

Der Zoll achtet u.a sehr stark auf das CE-Zeichen. Als ich einmal zum Zoll musste um eine Sendung abzuholen, entstand folgender Dialog: (Gedächtnisprotokoll)
Zoll: "Das CE-Zeichen ist gefälscht."
Ich: "Woran sieht man das?"
Zoll: "Das "C" und das "E" sind zu nah zusammen."
Zuerst dachte ich an einen schlechten Witz, aber Recherchen brachten Licht in's dunkel:
Quelle: Wikipedia
Wieder was dazugelernt...

Was auch gern gemacht wird: Der waagrechte Balken im "E" ist auf den Bildern kürzer, als der Bogen bzw. er geht nicht so weit nach rechts wie die beiden Bögen darüber und darunter. Enden die beiden Bögen und der waagrechte Balken in der Mitte genauso weit rechts, wird das Zeichen ebenfalls als falsch angesehen.

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